Ergebnisse und Berichterstattung

Die Resultate werden genutzt,

  • um aufzuzeigen, wie gut Schülerinnen und Schüler in der Schweiz auf das lebenslange Lernen vorbereitet sind, wenn sie die Schule verlassen;
  • um diejenigen Bereiche zu identifizieren, die Schulen, Bildungssysteme und Regierungen im Verlauf der Zeit verbessern sollten;
  • um einen Ländervergleich der Schülerleistungen und der Lernumgebungen zu ermöglichen. 

Die Veröffentlichung des nationalen Berichts erfolgt normalerweise im Folgejahr nach einer Haupterhebung.

Nachfolgend werden einige zentrale Ergebnisse Aus PISA 2015 zusammengefasst:

Leistungen in der Hauptdomäne Naturwissenschaften:

Die Ergebnisse der PISA-Erhebung 2015 in den Naturwissenschaften zeigen, dass Schweizer Schülerinnen und Schüler in diesem Bereich höhere Kompetenzen aufweisen als der OECD-Durchschnitt. Der Anteil an Schülerinnen und Schülern, der dieerwarteten Minimalkompetenzennicht erreicht (unterhalb von Niveau 2), und der Anteil, der besonders leistungsstark ist (Niveaus 5 und 6), liegen hierbei in einem dem Durchschnitt der OECD-Länder vergleichbaren Rahmen. Allerdings ist zu beobachten, dass Schülerinnen und Schüler aus einem ungünstigen sozioökonomischen Umfeld oder solche mit Migrationshintergrund, die zu Hause eine andere Sprache als die Testsprache sprechen, tiefere Durchschnittswerte erzielen. Diese Ergebnisse ähneln denjenigen, die auch schon in früheren PISA-Erhebungen festgestellt wurden.

Interesse an Naturwissenschaften:

Die Ergebnisse der PISA-Studie in der Schweiz zeigen zudem, dass die Schülerinnen und Schüler insgesamt ein grosses Interesse an den Naturwissenschaften haben, in Bezug auf die Nützlichkeit der Naturwissenschaften sowie bei der Selbstwirksamkeit zeigen sie hingegen eine weniger positive Haltung. Dem Schulsystem gelingt es aber gut, in den Naturwissenschaften die Interessensunterschiede zwischen den Geschlechtern zu kompensieren. Was die soziale Herkunft betrifft, so spielt diese bei den Kompetenzen auch in der Schweiz eine Rolle, ihr Einfluss liegt im Vergleich mit den anderen OECD-Ländern in einem mittleren Bereich.

Lesen:

Im Lesen unterscheidet sich die Schweiz mit 492 Punkten nicht signifikant vom OECD-Mittelwert (493 Punkte). (Bericht PISA 2015, S.41)Die Verteilung der Schülerinnen und Schüler auf die Kompetenzniveaus im Lesen zeigt, dass der Anteil leseschwacher Schülerinnen und Schüler (< Kompetenzniveau 2) in der Schweiz 20 Prozent beträgt.

Mathematik:

Die Schülerinnen und Schüler in der Schweiz zeigen wie in früheren Jahren sehr gute Leistungen in der Mathematik. Der Mittelwert der Schweiz liegt bei 521 Punkten und damit statistisch signifikant über dem OECD-Mittelwert (490). Die Verteilung der Schülerinnen und Schüler auf die Kompetenzniveaus in der Mathematik zeigt, dass der Anteil leistungsschwacher Schülerinnen und Schüler (< Kompetenzniveau 2) in der Schweiz 16 Prozent beträgt.

Wohlbefinden in der Schule:

Schweizer Schülerinnen und Schüler geben im Vergleich zu den anderen Vergleichsländern und zum OECD-Durchschnitt eine hohe Lebenszufriedenheit und ein hohes Zugehörigkeitsgefühl zur Schule an. In Bezug auf Mobbing berichten Schweizer 15-Jährige hingegen im Vergleich zu den anderen Vergleichsländern am häufigsten über derartige Erfahrungen. Die Untersuchung der Zusammenhänge hat gezeigt, dass die Konstrukte auf Schülerebene zusammenhängen: Wer über ein hohes Zugehörigkeitsgefühl und weniger Mobbingerfahrungen berichtet, gibt im Durchschnitt eine höhere Lebenszufriedenheit an.

Interessant ist in dieser Hinsicht, dass die Schweizer 15-Jährigen im internationalen Vergleich über hohe Werte im Zugehörigkeitsgefühl und in der Lebenszufriedenheit berichten, die Mobbingerfahrungen aber im Vergleich mit anderen Ländern trotzdem hoch sind. Die Ergebnisse verweisen darauf, dass der Mobbingprävention in Schulen und der Stärkung des Schulzugehörigkeitsgefühls grosse Beachtung geschenkt werden sollte, zumal beide Aspekte die subjektive Lebenszufriedenheit der 15-Jährigen in der Schweiz signifikant beeinflussen.

Informations-und Kommunikationstechnologien (ICT):

Fast 99 Prozent der Schweizer 15-Jährigen nutzen das Internet regelmässig und 96 Prozent gebrauchen ein Mobiltelefon mit Internetverbindung. Sowohl zu Hause als auch in der Schule sind die am häufigsten verwendeten digitalen Geräte diejenigen mit Internetverbindung. Digitale Technologien werden von Schweizer 15-Jährigen hauptsächlich für soziale Netzwerke genutzt, diessowohl in der Freizeit als auch für Schulaufgaben.

Was den Besitz, die Nutzung und die wahrgenommenen ICT-Kompetenzen anbelangt, zeigen sich erhebliche Unterschiede zwischen Knaben und Mädchen. Die Knaben nutzen ICT mehr, sowohl in der Schule als auch zu Hause, sowohl zur Unterhaltung als auch für Schulaufgaben. Darüber hinaus verfügen die Knaben über mehr ICT-Ressourcen und fühlen sich bei deren Nutzung kompetenter als die Mädchen.

Hinsichtlich der sozialen Herkunft verfügen Schülerinnen und Schüler mit einem höheren sozioökonomischen Status erwartungsgemäss über mehr ICT-Ressourcen zu Hause, die ICT-Ressourcen in der Schule scheinen hingegen nicht von der sozialen Herkunft abhängig zu sein. Auch halten sich Schülerinnen und Schüler mit schwachen Leistungen in den Naturwissenschaften nicht für besonders begabt im Umgang mit digitalen Technologien, obwohl sie angeben, diese öfters zu nutzen als ihre leistungsstärkeren Altersgenossen.